Vom 7. - 15. März ging es für 45 Schülerinnen und Schüler der Oberschulen Lorup und Werlte nach Buchy in die Normandie. Der Austausch fand in diesem Jahr zum 34. Mal statt, wobei die Schüler der Loruper Oberschule zum ersten Mal mit nach Frankreich fuhren. Neben dem Besuch des Unterrichts am Collège Francis Yard, ging es am ersten Tag auch zum Bürgermeister von Buchy. Dort wurden die Schüler herzlich empfangen und mit kleinen Gebäckköstlichkeiten aus der Region willkommen geheißen. In den darauf folgenden Tagen unternahmen die Schüler Tagestouren nach Rouen, Dieppe und Paris und hatten neben dem Kulturprogramm immer auch Zeit, die Städte in Kleingruppen zu erkunden. So verflog das anfängliche Heimweh einiger Weniger recht schnell.

 

Am deutsch-französischen Abend hatten die Schüler die Gelegenheit, einen gemeinsamen Abend zu verbringen, bevor es für jeden in das Wochenende in den Gastfamilien ging. Viele unternahmen in diesen zwei Tagen weitere Ausflüge an die Atlantikküste oder nach Paris. Der letzte Tag begann mit dem Besuch des historischen Wochenmarktes von Buchy, der seit dem 12. Jahrhundert stattfindet und auf dem es u. a. auch lebende Tiere zu kaufen gibt. Nach einem gemeinsamen Basketballturnier hieß es am Abend wieder die Koffer zu packen. Tags darauf ging es nach einem teils tränenreichen Abschied wieder in die Heimat. Ob der Austausch mit Buchy auch in Zukunft noch stattfinden wird, steht jedoch auf der Kippe:

Die Bildungsreform in Frankreich sieht vor, dass die Deutschstunden in den sog. bilingualen Klassen halbiert werden sollen. Der Grund ist, dass die französische Regierung der Meinung ist, dass diese Art der Ausbildung zu elitär und zu teuer ist. Paradoxerweise bleibt der Unterricht jedoch in manchen Departements, v.a. rund um Paris, unangetastet oder wird wenig gekürzt. Im Falle Buchy müsste die Deutschlehrerin nach der Reform an mehreren Schulen parallel unterrichten und hätte voraussichtlich weniger Schüler pro Jahrgang, die wiederum Deutsch als Fremdsprache dann auch nur halb so intensiv lernen würden. Das würde das Aus für den Austausch bedeuten. Aufgrund dessen bemühen sich nun nicht nur die Lehrer, Direktoren und Politiker in Frankreich, sondern auch in der Samtgemeinde Werlte und dem Landkreis Emsland durch schriftliche Stellungnahmen und Bitten dieser Veränderung entgegen zu wirken. Denn der Austausch bildete in der Vergangenheit immer den Anstoß zum Dialog zwischen den Regionen und Gemeinden. Es wäre schade, wenn dieser wichtige Baustein auf dem Weg zu einem vereinten Europa zerstört werden würde.