Pizza und Piroggen

Albert-Trautmann-Schule festigt Freundschaft mit der Partnerschule in Polen

Jugendliche aus den 8., 9. und 10. Klassen der Albert-Trautmann-Schule in Werlte waren vom 09. bis zum 13. September 2013 zu Gast in ihrer Partnerschule Lidzbark-Warminski.

Der heutige Landkreis Lidzbark-Warminski entstand 1999. Er ist Teil der Woiwodschaft Warminsko-Mazurskie (Ermland-Masuren) und hat 45.500 Einwohner, davon 15.000 in der Kreisstadt Lidzbark-Warminski (früher: Heilsberg).

Zum dritten Mal nahmen 20 Schülerinnen und Schüler der Albert-Trautmann-Schule Werlte zusammen mit ihrem Schulleiter Klaus Ruhe und den begleitenden Lehrpersonen Irmgard Neubert und Henning Müller die Reiseanstrengungen von über 1000 km auf sich, um dort eine Woche lang gleichaltrige Jugendliche des Gymnasiums Nr. 2 zu besuchen. Vor dem Schulgebäude in Lidzbark warteten gespannt die Eltern und Schüler auf ihre Gäste aus Deutschland. Nach einer herzlichen Begrüßung durch die Vertreter der Partnerschule, besonders dem Deutschlehrer Maciej Lipczynski und Schulleiter Czeslaw Sienkiewicz begaben sich die Jungen und Mädchen der Albert-Trautmann-Schule in ihre Gastfamilien.

Das sehr umfangreiche Besuchsprogramm umfasste Aktivitäten aus den Bereichen Wirtschaft, Kultur und regionale Besonderheiten. So wurden eine große Molkerei der Firma Polmlek, das Hotel Krasicki in Lidzbark und eine Glasbläserei besichtigt. Im Museum in Olstenek arbeiteten die deutschen und polnischen Schüler in Workshops an alten handwerklichen Techniken. Die Erkundung der wunderschönen und interessanten Region Masuren begann mit einer Fahrt auf dem Oberländischen Kanal, der von Elbing nach Osterode führt. Weitere Besichtigungspunkte waren das Schloss in Lidzbark und eine Rallye durch die Stadt Lidzbark Warminski. Im Rahmen des Besuchs beim Bürgermeister zeigte sich im neuen Rathaus noch einmal sehr deutlich, welch hohen Stellenwert die Kontakte der polnischen Stadt zu ihren Partnern in der Hümmlinggemeinde Werlte haben. Die Delegation der Albert-Trautmann-Schule bedankte sich für die Gastfreundschaft und überreichte einen Korb mit Spezialitäten vom Hümmling.

Die tiefsten und wichtigsten Erfahrungen jedoch machten die deutschen Schülerinnen und Schüler in ihren Gastfamilien. Die Organisatoren des Schüleraustausches auf deutscher und auf polnischer Seite waren sich einig, dass es in erster Linie darum geht, fremde Menschen, das Nachbarland und die Partnerschule kennen zu lernen und durch den Aufenthalt in Familie und Schule ein wenig am Leben der anderen teilzunehmen. In einem ersten Fazit stellten die Werlter Schülerinnen und Schüler fest, dass auch in Lidzbark Warminski Pizza und Hamburger bei den Jugendlichen sehr beliebt sind, dass aber auf der traditionellen Speisenkarte Piroggen oder andere deftige Mahlzeiten mit frischen Pilzen, mit Fisch, Wild oder  Fleisch immer noch einen hohen Stellenwert einnehmen.    

In einer kleinen Feierstunde in der Schule bekräftigten beide Seiten noch einmal den unbedingten Willen zur Fortsetzung der freundschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Schulen und legten den Termin für den Gegenbesuch in Werlte fest.

Neben den bereits bekannten und beliebten leiblichen Genüssen vom Hümmling überreichte Irmgard Neubert, die Leiterin der Schulpartnerschaft ihren polnischen Freunden ein ganz besonderes Geschenk, einen emsländischen Apfelbaum, der „deutlich sichtbar die Früchte der Beziehungen tragen solle, um dann gemeinsam einen deutschen Apfelkuchen zu essen“.

Freundschaft entsteht durch Begegnungen, diese Erfahrungen werden die Teilnehmer des diesjährigen Schüleraustausches auf jeden Fall mitnehmen. Nach einer Woche Aufenthalt in Polen, intensiven Verbindungen zwischen Schülern beider Schulen und einem tränenreichen Abschied traten die Werlter Schüler und Lehrer die Rückreise an und werden sehr viel zu berichten haben.