Im Rahmen des WPK Geschichte stellten Jelan Ommer und Nicole Richter die Geschichte des ehemaligen Dorfes Wahn vor, das vor 70 Jahren zwischen Sögel und Lathen bestand. Erstmalig erwähnt wurde das Hümmlingdorf im 9. Jahrhundert. Bis zum Ende des 19 Jahrhunderts hatten sich ca. 1000 Bürger in Wahn niedergelassen, vor allem Bauern und Handwerker.

Das Jahr 1877 stellte für das Hümmlingdorf eine gravierende Zäsur dar, da das Waffenunternehmen Krupp aus Essen einen Schießplatz in Meppen errichten ließ. Während des Ersten Weltkriegs beabsichtigte Krupp mehrere Dörfer im Emsland zu räumen, um den Schießplatz zu erweitern, darunter auch Wahn. Diese Pläne wurden jedoch durch das jähe Kriegsende 1918 zunichte gemacht.

Die Machtergreifung Hitlers im Jahre 1933 besiegelte schließlich das Schicksal des Dorfes Wahn. Im Zuge der Wiederaufrüstung Deutschlands besuchte Hitler den Schießplatz in Meppen und entschied, dass die Bewohner Wahns umgesiedelt werden sollten, insgesamt 177 Familien. Zum Missfallen der Wahner wurde 1942 die Antoniuskirche, auch als „Dom des Hümmlings“ bekannt, vollständig abgerissen.

Die letzten Wahner Familien verließen das Dorf 1943. Viele Familien siedelten nach Rastdorf, ins Osnarbrücker Land bzw. nach Mecklenburg-Vorpommern um. An die Geschichte des Dorfes erinnern ein Gedenkstein an der Landstraße zwischen Sögel und Lathen sowie die Überreste der Antoniuskirche und ein alter Friedhof.

Das Gelände des ehemaligen Dorfes wird bis heute von der WTD 91 in Meppen als Schießplatz genutzt.

Verfasst von Henning Müller

Die Antoniuskirche

 

Ein letzer Gang durch das Dorf