Projekttage zu Offenheit und Toleranz

Es war ein grauer Spätnachmittag, der nicht gerade dazu einlud das Haus zu verlassen. Doch in der Albert-Trautmann-Schule herrschte trotz der widrigen Wetterverhältnisse am vergangenen Montag ein reges, buntes Treiben. Der Grund hierfür war das Schulfest unter dem Motto „ATS trifft die Welt - eine Schule mit vielen Gesichtern“.

 

Fotoalbum Schulfest:

Der Schulleiter Klaus Ruhe eröffnete das Fest mit den Worten, dass die Schüler dieser Schule immer schon vielfältig gewesen seien, dass sie jedoch inzwischen nicht mehr nur aus Bockholte, Lahn, Wehm und Wieste kämen, sondern zum Teil erheblich weitere Strecken zurück gelegt hätten, um an dieser Schule unterrichtet zu werden. Gemeint waren damit die Schüler der Sprachlernklassen, die es seit Mitte des Jahres an der Oberschule gibt. „Egal aus welchem Grund sie hier sind, wir dürfen Sie auf keinen Fall einfach wieder dorthin zurück schicken, denn sie verdienen unsere Hilfe. Wir müssen lernen, die Verschiedenheit zu akzeptieren“, so die Worte des Schulleiters.

Drei Tage hatten sich die Klassen 5-9 der Oberschule Werlte mit den verschiedensten Ländern beschäftigt und präsentierten diese an besagtem Abend den Eltern und weiteren Besuchern. „Es war toll zu sehen, wie akribisch und detailverliebt sich die Kinder mit ihren Ländern auseinandergesetzt haben“, so Willi Thaben, ein ehemaliger Lehrer der Realschule Werlte. Und in der Tat, die Ergebnisse waren beachtlich und vielfältig und so mancher Besucher fühlte sich auf die Expo 2000 nach Hannover zurück versetzt. Da gab es Müllspielzeug auf Haiti, eine Holzhütte in Südafrika, schwül warmes Klima im dicht bewaldeten Malaysia, martialische Tänze Neuseelands, asiatische Köstlichkeiten in Form von Tee und Gebäck in China und Japan und vieles mehr. Nur die Highlandgames einer 8. Klasse mussten aufgrund des schlechten Wetters entfallen.

Die Besucher hatten rund drei Stunden Zeit, durch die Klassen zu schlendern und sich die Ergebnisse von drei Tagen offenen Unterrichts anzusehen. Viele von ihnen waren von den vielfältigen Köstlichkeiten sehr angetan und lobten v.a. die internationalen Cocktails. Auch die Schüler äußerten sich positiv über die Projekttage zum Ende des Schuljahrs: „Wir haben uns richtig Mühe gegeben, weil wir besser sein wollten als die Nachbarklassen! Außerdem ging die Zeit viel schneller rum, als sonst.“, so ein Schüler der 7. Klasse. Die Lehrer empfanden die Projekttage aufgrund ihrer Offenheit als eine sehr arbeits- und belastungsintensive Zeit nach all den Abschlussarbeiten, Prüfungen und Zeugniskonferenzen, waren sich aber einig, dass die Ergebnisse und auch das Fest insgesamt sehr gelungen sei.

So scheint es, als habe die Albert-Trautmann-Schule auch zum Ende dieses Schuljahres die letzten Tage wieder sehr effektiv genutzt. Bereits im letzten Jahr bewegten die „Powerdays“ die Schüler der ATS drei Tage durch verschiedene sportliche Aktivitäten.

„Wir wollen immer, dass die Schülerinnen und Schüler zielgerichtet etwas lernen. In den letzten Tagen vor den Ferien ist das meist etwas schwierig, weil die Schüler wissen, dass quasi alles gelaufen ist. Mit den drei Projekttagen und dem Schulfest ist es uns gelungen, dass sich Lehrer und Schüler gemeinsam mit etwas auseinander gesetzt haben und mit viel Interesse und Engagement ihr Potential gezeigt haben“, so Klaus Ruhe.