Albert Trautmann wurde am 21.12.1867 in Sögel als jüngster Sohn des Apothekers Robert Trautmann und seiner Frau Gertrud Trautmann, geb. Cordes. geboren. Er starb nach schwerer Krankheit schon mit 53 Jahren am 12.9.1920 und ist auf dem Friedhof in Werlte begraben. Nach Besuch der Volksschule in Sögel und einer Privatschule im Marstall Schloss Clemenswerth besuchte er das Gymnasium in Meppen. Danach studierte er an der Hochschule in Münster Pharmazie. Anschließend zog er nach Werlte und heiratete am 04.02.1894. Im diesem Jahr übernahm Albert auch die Apotheke, die sein Vater 1837 in Werlte als Apothekenfiliale errichtet hatte, von seinem Bruder Paul. 1914 bekam Albert Trautmann die Konzession und so wurde die Werlter Apotheke von der Filial- zur Vollapotheke. Diese wurde später in "Albert-Trautmann-Apotheke" umbenannt und existiert auch heute noch.

"Apotheker und Dichter des Hümmlings" wird Albert Trautmann genannt, der sowohl in seiner Apotheke als auch in der Gastwirtschaft und zu Hause ein gern gesehener Erzähler und Zuhörer war. Schon zu Lebzeiten wurden seine Kurzerzählungen in der Heimpresse veröffentlicht. Seine humorigen und hintergründigen Erzählungen erschienen erstmals 1910 unter dem Titel "Hümmlinger Skizzen". Ein umfassender Bauernroman blieb unvollendet, ebenso eine Erzählung unter dem Titel "Hünenkönig Surwold". Seine "Plaudereien", wie er sie selber nannte, wurden zunächst gelegentlich in Zeitungen abgedruckt und fanden viel Beifall. Witz, Humor und Liebe zu seiner Heimat spiegeln sich in allen seinen Texten wieder. Erst nach seinem Tod sind diese "Plaudereien" 1925 in den Heimatblättern veröffentlicht worden. Auch die heute noch bekannteren "Hümmlinger Skizzen" konnten erst 1910 und dann noch 1924 in zweiter Auflage erscheinen.

Albert Trautmann trug mit selbst geschriebenen Einaktern für die alljährlich stattfindenden Theateraufführungen zur Unterhaltung der verschiedensten Vereine bei, deren Vorsitzender er häufig war. Er war aber nicht nur Dichter und Schriftsteller, sondern auch ein sehr bekannter Heimatforscher und der beste Kenner des Hümmlings. Seine weiteren Pläne, z.B. die Idee eines Museumsdorfes am Theikenmeer, wurden durch seinen frühen Tod zunichte gemacht. Der Naturfreund Albert Trautmann war ein begeisterter Sammler alter Gegenstände und eigenartiger Dinge Albert Trautmann war auch Initiator und Mitbegründer des 1908 gegründeten Hümmlinger Heimatbundes.

2010 wird in Werlte als das Albert-Trautmann-Jahr begangen. Im Mai 2010 - pünktlich zur Werlter Woche - krönte eine Neuauflage der "Hümmliger Skizzen" das 100-jährige Jubiläum der Erstauflage von 1910. Der Albert-Trautmann-Verein, heute eine Sparte des Werlter Heimatvereins, brachte im Mai diesen Jahres zum 100-jährigen Jubiläum der Herausgabe der „Hümmlinger Skizzen" eine erweiterte und wissenschaftlich überarbeitete Neuauflage heraus, die erstmals Trautmanns gesamten literarischen Nachlass umfasst, darunter auch bisher unveröffentlichte Schriften. Dazu kommen Beiträge zur Biographie, zur Bibliographie, zur Rezeption, zur heimatkundlichen Tätigkeit und ein Essay über das Denkmal in Werlte. Als Beilage gibt es eine CD mit Hörproben aus vier Skizzen, gelesen von Hermann May.

Hümmlinger Skizzen; Erweiterte Ausgabe zum 100-jährigen Jubiläum der Erstveröffentlichung
Herausgeber: Arbeitskreis 100 Jahre "Hümmlinger Skizzen" des Emsländischen Heimatbundes, des ehem. Trautmann-Vereins und des Heimatvereins Werlte; ISBN: 978-3-88077-1444

 

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